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19.08.2020
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Wir dürfen uns nicht beklagen

Es sind noch immer spezielle Zeiten. Auch wenn die einschneidensten Massnahmen vom Bundestrat gelockert worden sind. Die lokalen Betriebe standen vor einer grossen Herausforderung. Wie geht Ed. Meyer AG in Pratteln damit um? Und wie schätzt das lokale KMU-Unternehmen die zukünftigen Schwierigkeiten ein? Alex Meyer, Geschäftsführer der Ed. Meyer AG, nimmt Stellung.

Alex Meyer, das Coronavirus trifft die Schweiz und ihre Wirtschaft. Wie zeigt sich das bei einem lokalen Gartenbaubetrieb wie der Ed. Meyer AG in Pratteln? Wir dürfen uns nicht beklagen. Ich denke, wir gehören zu den am wenigsten betroffenen Branchen. Wir arbeiten draussen, halten Abstand und haben gerade im März und April jeweils alle Hände voll zu tun. Trotzdem habe ich mir viele Gedanken gemacht. Es wäre möglich, dass wir in Zukunft ebenfalls härter getroffen werden.

Dann sind die Abstandsregeln in Ihren Unternehme kein Problem? Auch wenn es manchmal bei Regen nicht schön ist, jetzt gerade sind wir froh, ohne Dach über dem Kopf arbeiten zu können. Es ist nicht schwierig, die Abstandregeln zwischen Mitarbeitenden wie aber auch zu unserer Kundschaft einhalten zu können. Einzig im Lieferwagen ist es nicht immer einfach gewesen, den nötigen Abstand einzuhalten. Zwei unserer Mitarbeiter gehören zur Risikogruppe. Diese beiden Personen waren vorsichtshalber mehrere Wochen zu Hause.

Hat es Kontrollen gegeben? Auf Baustellen beispielsweise wurden die Vorgaben des Bundes regelmässig kontrolliert. Nein, wir hatten keine Kontrollen bei uns im Betrieb. Ich habe auch von keinem anderen Gartenbaubetrieb gehört, dass Kontrollen durchgeführt wurden. Der Grund dafür ist wahrscheinlich, dass wir, wie bereits erwähnt, die Regeln ohne grössere Vorkehrungen umsetzen können.

Welche Erkenntnisse nehmen Sie mit in die Zukunft? Wir müssen vermutlich weiterhin mit solchen Krisensituationen rechnen. Vor Corona hätte ich mir das nicht vorstellen können. Heute halte ich die Grundregeln wie Hände waschen, Abstand halten oder der Verzicht aufs Händeschütteln auf längere Zeit für realistisch. In vielen asiatischen Ländern gehört das bereits zur «neuen Lebenskultur». In dieser Beziehung sind uns diese Länder wohl etwas voraus.

Würden Sie rückblickend etwas anders machen, wenn Sie schon wüssten, was kommt? Bei uns im Betrieb würden wir höchstwahrscheinlich nicht viel anders machen. Wichtig ist vor allem, intern wie auch mit der Kundschaft und den Behörden gut zu kommunizieren.

Sehen Sie sogar eine Chance in der Krise? In der Tat, wir konnten neue Kunden ansprechen, weil viele Gartencenter lange Zeit geschlossen waren. Für uns ein positiver Aspekt, für die Gartencenter natürlich nicht.

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